Feedback als Chance.

360 Grad Feedback, ZEV Mitarbeitergespräche und neue Teamziele. Im letzten Jahr hat die KMS diese Instrumente eingeführt. Was ist der Nutzen daraus? Sandra Steffen, Leitern HRM, gibt einen Überblick.

+ Sandra, im letzten Jahr hat die KMS neue Führungs-Instrumente eingeführt. Wie bist du mit der Entwicklung zufrieden?

360 Grad Feedback: Wir haben 2018 ganz bescheiden gestartet und mit möglichst geringem Aufwand erste Erfahrungen gesammelt. Nach verschiedenen Retros innerhalb des Führungsteams haben wir einige Anpassungen an den Fragen vorgenommen und entschieden, dass wir die Kommentare ganz nach unserem Wert «Transparenz» mit dem Feedback-Geber versehen. In der aktuellen Umfrage ist jetzt schon erkennbar, dass viel mehr wertige Feedbacks gegeben wurden als in der ersten Runde.

ZEV Mitarbeitergespräche: Hier stehen wir noch am Anfang und haben grosses Entwicklungspotenzial. Aufgrund der tollen Feedbacks bin ich mir aber sicher, dass auch die persönlichen Verhaltensziele an Qualität zulegen werden.

Teamziele: Jeder Bereichsleiter hat erstmals eine Roadmap mit Handlungsfeldern definiert, auf welche sich die Teamziele abstützen werden. Das Ganze wurde nun einheitlich über alle Bereiche in Confluence aufgeschaltet. Das bietet die Chance, dass gewisse Handlungsfelder nun auch zu persönlichen Zielen führen können.

+ Worin siehst du den grossen Nutzen der regelmässigen Gespräche zwischen Mitarbeiter und Teamleiter?

Die definierten Entwicklungsziele sollen in den Arbeitsalltag einfliessen und zu neuen Routinen führen. Dafür müssen ungünstige Denk- und Verhaltensmuster umprogrammiert werden. Das benötigt Zeit und Übung. Damit dies gelingt, braucht es einen regelmässigen Austausch und oft auch eine Unterstützung von aussen. Der Teamleiter nimmt dabei eine wichtige Rolle ein. Er hört seinem Mitarbeitenden zu, stellt Fragen und unterstützt ihn bei der Umsetzung seiner Massnahmen in der Rolle eines Coaches. Auch die Motivation, also Erfolge zusammen würdigen zu können, ist ein wichtiger Bestandteil dieser Energiegespräche.

 

+ Welchen Benefit haben die Mitarbeiter aus dem 360 Grad Feedback?

Sie erhalten ein rundum Feedback; also von Kollegen, Vorgesetzten und allenfalls eigenen Mitarbeitenden. Dadurch fliessen unterschiedlichste Sichtweisen in die Feedback-Runde ein, was diese umso wertvoller macht. Spannend ist auch der Vergleich zwischen Selbst- und Fremdbild. Wirke ich so auf andere, wie ich mir das vorstelle? Oder ist sogar irgendwo eine Stärke verborgen, von der ich noch nichts wusste?

+ Manchmal gibt es Differenzen zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung. Wie sollen die Mitarbeiter damit umgehen?

Die Kunst besteht darin, sich ehrlich damit auseinander zu setzen und ganz generell offen mit Feedback umzugehen. Es hilft sicher, dass die 360 Grad Feedbacks nun transparent sind. Das ermöglicht eine Nachfrage bei Unklarheiten oder auch ein Dankeschön für Komplimente. Schlussendlich muss aber jeder für sich selber entscheiden, an welchen Schwächen er arbeiten und welche Stärken er ausbauen möchte.

+ Feedback sollte konstruktiv sein. Hast du eine Empfehlung, wie wir Feedback wertschätzend formulieren?

Feedback wird häufig als Kritik verstanden. Daher haben viele Hemmungen, überhaupt Feedbacks zu geben. Feedback kann aber auch ein Kompliment sein und auf Stärken hinweisen. Es ist also die Schilderung der persönlichen Wahrnehmung. Daher finde ich es sinnvoll, dies auch so zu formulieren: Auf mich wirkt das… Ich habe den Eindruck, dass… Ein konkretes Beispiel zu nennen, hilft zusätzlich.

Und natürlich hat jeder Mensch Stärken und Schwächen. Im Feedback sollte beides Platz haben.
Sandra Steffen, Geschäftsleitung CFO/HR
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